Wie damals in den USA die Musikbranche organisiert war....

Im Jahr 1977 wurde zum ersten Mal eine USA-Tournee mit Udo Jürgens geplant und umgesetzt. Für Udo Jürgens ein erster Test ob Pepe und seine Musiker auch die "richtigen" Musiker für seine Songs sind.

Fürs Pepe Lienhard Sextett ein erster wichtiger Test ob die Zusammenarbeit mit Udo für die Zukunft auch funktionieren wird.

Die Tour sollte durch einige "Deutschland-Clubs" gehen. In den USA leben ganz viele Deutsche die sich in Freizeit-Clubs organisiert haben. Dadurch war auch gesichert das der "Schlagersänger" Udo Jürgens auch sprachlich verstanden wurde.....

In den USA angekommen, wurde der Tourneeleitung von der mafiös organisierten Musician-Union (Musiker Gewerkschaft) mitgeteilt dass die ausländischen Musiker von Pepe nicht auftreten könnten da normalerweise amerikanische Studiomusiker engagiert werden müssten.

Ein Schock für Udo und Pepe! Den Udo wollte nicht auf die Schweizer Musiker verzichten.... Ein gute Lösung musst schnell gefunden werden!

Die Lösung: Udo Jürgens musste für jeden Schweizer Musiker einen amerikanischen Musiker für die  ganze Tour engagieren. Die Musiker reisten auch mit dem Tour-Tross mit, sassen jeden Abend im Publikum und bekamen eine Gage fürs Nichtstun....!

Für Europäer ist sowas schwer verständlich aber die ganze Showbranche in den USA ist gewerkschaftlich organisiert. Natürlich ist das auch Erfindung der Mafia! Aber auch eine Garantie das amerikanische Musiker nicht mit billigen Ausländern ersetzt werden..... 

Andere Länder - Andere Sitten!

Wie ich zur Band kam.....

Im Jahr 1975 hatte ich gerade meine Rekrutenschule in der Schweizer Armee hinter mir und war ohne festen Job. Ich hielt mich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser.

Eher aus Langeweile half in im Dancings Mascotte in Zürich morgens um 02:00 Uhr der Tanzband "Erix Boyga" beim Abbauen der Anlage. Der Bandleader Markus Kühne fragte mich ob in am nächsten Wochenende die Band als "Techniker" an einen Auftritt begleiten würde....

Nach zwei Einsätzen bei "Erix Boyga" fragte mich der Bandleader ob ich mir diesen Job als Beruf vorstellen könne, denn er kenne eine andere Band die einen fest angestellten Techniker sucht, ohne zu erwähnen, dass es sich dabei um die Pepe Lienhard Band handelt.

Zu dieser Zeit war die Band von Pepe Lienhard ein absolutes Muss. Immer im April hat man einen Tisch im Zürcher Dancing Mascotte reserviert um live dabei zu sein wenn die neue Musikshow des Pepe Lienhard Sextett über die Bühne ging. Ich war ein richtiger Fan und Bewunderer der Pepe Lienhard Band.... 

Markus Kühne arrangierte für mich ein Vorstellungsgespräch bei Pepe Lienhard. Zwei Wochen später traf ich Pepe im damaligen Hotel Zürich (heute Mariotte) in der Bar und nach einen kurzen Gespräch hatte ich den Job als "Beleuchter" bei der Band.

Weitere zwei Wochen später packte ich meinen Koffer und die Reise ins Showbusiness begann.....